Anschluss an die Verbandskläranlage Balingen

Das Regierungspräsidium Tübingen unterstützt mit Landesmitteln in Höhe von knapp sechs Millionen Euro zwei weitere Bauabschnitte des Abwassergroßprojektes im neuen Einzugsgebiet des Zweckverbands Abwasserreinigung Balingen.

Andrea Bär, Leiterin der Abteilung Umwelt des Regierungspräsidium Tübingen, hat die Förderbescheide für die beiden ersten Anschlussleitungen auf den Gemarkungen der Städte Rosenfeld und Geislingen am heutigen Mittwoch überreicht.
 
„Mit der Fachförderung unterstützen wir die vorbildliche, interkommunale Zusammenarbeit und helfen bei der Realisierung einer zukunftsfähigen Infrastruktur im Abwasserbereich“, so Abteilungspräsidentin Andrea Bär. Bereits die Planung eines solchen Großprojekts erfordert ein hohes Maß an Fachkompetenz. Das 2016 geförderte Strukturgutachten wurde von den Fachingenieurinnen und Fachingenieuren des Landratsamts Zollernalbkreis und des Regierungspräsidiums Tübingen intensiv begleitet.
 
Das Großprojekt umfasst neben Strukturverbesserungen mit mehreren Bauabschnitten auf den Gemarkungen der Städte Rosenfeld und Geislingen mehrere bauliche Maßnahmen auf der Kläranlage Balingen.
 
Insgesamt sollen zukünftig drei kleine Kläranlagen stillgelegt und das Abwasser auf der Kläranlage Balingen mitgereinigt werden. Konkret handelt es sich um die Kläranlagen Rosenfeld, Rosenfeld-Bickelsberg und die letzte Geislinger Kläranlage in Geislingen-Binsdorf. Langfristig ermöglicht dies allen Beteiligten wirtschaftliche Vorteile. Darüber hinaus können auf größeren Kläranlagen Aspekte der Betriebssicherheit, des Arbeitsschutzes und der Personalgewinnung noch bessere Berücksichtigung finden.
 
Die beiden aktuellen Förderbescheide betreffen die Anschlussdruckleitungen von Rosenfeld und von Geislingen-Binsdorf, jeweils bis Geislingen (siehe rot eingezeichnete Linien im beiliegenden Plan) und damit zunächst die Stilllegung von zwei kleinen Kläranlagen. Ab Pumpwerk Parkplatz bis Geislingen wird eine gemeinsame Abwasserleitung gebaut (siehe blaue Linien). Die Kosten der beiden Bauabschnitte belaufen sich auf rund 7,4 Millionen Euro, von denen das Land jeweils 80 Prozent übernimmt.
 
Hintergrundinformation:
Der hohe Fördersatz begründet sich mit einem hohen sogenannten Wasser- und Abwasserentgelt nach den Förderrichtlinien Wasserwirtschaft. Die Städte Rosenfeld und Geislingen müssen überdurchschnittlich hohe Abwasserbeiträge und Abwassergebühren von den Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen verlangen. Das liegt auch an der bisher relativ hohen Kläranlagenzahl.
 
Bis zum Ende des Jahres 2024 wird das Regierungspräsidium Tübingen fünf Förderbescheide für das Großprojekt „Strukturverbesserung und Spurenstoffelimination im Mittelbereich Balingen“ erstellen. 2022 erfolgte der Retentionsbodenfilter in Rosenfeld, 2023 flossen Gelder in das Pumpwerk und es erfolgte die Erhöhung des Nachklärbeckens 1 und der erste Bauabschnitt Rohrkanal auf der Kläranlage Balingen. In diesem Jahr folgen die Förderung der Anschlussdruckleitungen von Rosenfeld und Geislingen-Binsdorf sowie die Erhöhung des Nachklärbeckens 2 und die technische Ausrüstung auf der Kläranlage Balingen. Die Kosten für diese fünf Bauabschnitte belaufen sich auf rund 14,3 Millionen Euro mit Zuschüssen in Höhe von neun Millionen Euro.

Übergabe der Förderbescheide für die beiden ersten Anschlussleitungen auf den Gemarkungen der Städte Rosenfeld und Geislingen
Trassen der geplanten Anschlussdruckleitungen von Rosenfeld bis Geislingen und Geislingen-Binsdorf bis Geislingen, Ersteller: Ingenieurbüro SWECO
(Erstellt am 05. September 2024)